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Die Geschichte einer kurzen Ehe

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Titel
Die Geschichte einer kurzen Ehe - Roman
Personen
Hauptautorität
Arudpragasam, Anuk
Verfasser/-in
Übersetzer/-in
Ressource
Buch
Umfang
220 S.
Schlagwörter
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2019
Erscheinungsort
Zürich
Verlagsname
Unionsverl.
-
Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Ingrid Kainzner; Ein Tag in einem Flüchtlingslager, an dem sich einem jungen Mann die ganze Schönheit und Grausamkeit des Lebens erschließt. (DR) Dinesh, ein ganz junger Mann, der seine Familie verloren hat, ist in einem Flüchtlingslager gestrandet, das sich wohl (auch wenn der Name nicht genannt wird) in Sri Lanka befindet. Die Lage der Geflüchteten ist hoffnungslos. Sie sind zwischen den Truppen der Regierung und den Kämpfern der "Bewegung" eingeschlossen. Jeden Morgen gibt es ein Bombardement und jeden Tag Tote und Verletzte. Dinesh rechnet nicht damit zu überleben. Er hilft dem Arzt des Lagers, der unter kaum vorstellbaren Bedingungen operiert. Erstaunt reagiert er, als sich ein Mann mit der Bitte an ihn wendet, seine Tochter zu heiraten. Er überlegt und stimmt schließlich zu. Da es keinen Priester gibt, vermählt der Vater die beiden in einer improvisierten Zeremonie. Dinesh führt Ganga, die nun seine Frau ist, zu der Lichtung, die er sich zum Schlafplatz auserkoren hat. Als Ganga einschläft, wagt es Dinesh, sich den Inhalt ihrer Tasche anzusehen und findet darin auch ein Stück Seife und eine Schere. Da geht ihm auf, wie schmutzig er ist. Er nimmt die beiden Gegenstände und schleicht zu einem Brunnen, um sich zu waschen und die verfilzten Haare abzuschneiden. Als er zurück kommt, umarmen sich die beiden innig, zu mehr kommt es nicht. Als Dinesh Ganga fragt, ob sie glücklich ist, gibt sie eine reservierte Antwort. Unvermittelt beginnt Dinesh zu weinen, erst jetzt kann er den ganzen Schmerz über den Verlust seiner Familie spüren und nach langer Zeit wieder einschlafen. Im Morgengrauen wird er von dem unheilvollen Grollen eines bevorstehenden Bombardements geweckt und Ganga ist verschwunden. Verzweifelt rennt er ins Lager, um sie zu suchen. Der Autor, der in Colombo aufgewachsen ist und auf Tamil und Englisch schreibt, hat mit seinem Debütroman großes Aufsehen erregt und den DSC Prize for South Asian Literature erhalten. Realistisch erzählt er von der Hölle des Lagerlebens, in dem die Menschen entweder den Verstand verlieren oder sich so verkrampfen, dass sie wie betäubt in einem permanenten Schockzustand dahindämmern. Dinesh verspürt keinen Hunger mehr und kann nicht schlafen. Er rebelliert auch nicht gegen sein Schicksal. Seine letzten Energiereserven setzt er dafür ein, den Verletzten beizustehen. Die Begegnung mit Ganga bedeutet erstmals nach langer Zeit die Möglichkeit von Nähe. Unendlich zart und behutsam erzählt der Autor, wie der Panzer der den jungen Mann umschlossen hat, langsam aufbricht. Die Schlüsselszene des Romans ist die Reinigung beim Brunnen. Danach traut sich Dinesh seine Frau zu streicheln und nach dem unvermuteten Tränenstrom kann er auch wieder einschlafen. Arudpragasam bringt seinen Protagonisten, der Natur, ja dem ganzen Universum eine mitfühlende, liebevolle Aufmerksamkeit entgegen. "Die Geschichte einer kurzen Ehe" wird schlicht und zugleich hochpoetisch erzählt und zeigt, dass auch inmitten einer grauenvollen Welt Humanität existiert. Es ist ein Buch, wie man es nur selten in die Hand bekommt und ein Schatz, der den Leser, die Leserin, zutiefst bereichert und berührt.
Manifestation
Titel
Haupttitel
Die Geschichte einer kurzen Ehe
Titelzusatz
Roman
Ressource
Buch
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2019
Erscheinungsort
Zürich
Verlagsname
Unionsverl.
ISBN13
978-3-293-20825-4
ISBN10
3-293-20825-8
Körperschaften
Verlag
Schlagwörter
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2019
Erscheinungsort
Zürich
Verlagsname
Unionsverl.
Verantwortlichkeitsangabe
Verantwortlichkeitsangabe, die sich auf den Haupttitel bezieht
Anuk Arudpragasam. Aus dem Engl. von Hannes Meyer
Umfang
220 S.
Datenträgertyp
Band
Listenpreis
0.0 €
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Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Ingrid Kainzner; Ein Tag in einem Flüchtlingslager, an dem sich einem jungen Mann die ganze Schönheit und Grausamkeit des Lebens erschließt. (DR) Dinesh, ein ganz junger Mann, der seine Familie verloren hat, ist in einem Flüchtlingslager gestrandet, das sich wohl (auch wenn der Name nicht genannt wird) in Sri Lanka befindet. Die Lage der Geflüchteten ist hoffnungslos. Sie sind zwischen den Truppen der Regierung und den Kämpfern der "Bewegung" eingeschlossen. Jeden Morgen gibt es ein Bombardement und jeden Tag Tote und Verletzte. Dinesh rechnet nicht damit zu überleben. Er hilft dem Arzt des Lagers, der unter kaum vorstellbaren Bedingungen operiert. Erstaunt reagiert er, als sich ein Mann mit der Bitte an ihn wendet, seine Tochter zu heiraten. Er überlegt und stimmt schließlich zu. Da es keinen Priester gibt, vermählt der Vater die beiden in einer improvisierten Zeremonie. Dinesh führt Ganga, die nun seine Frau ist, zu der Lichtung, die er sich zum Schlafplatz auserkoren hat. Als Ganga einschläft, wagt es Dinesh, sich den Inhalt ihrer Tasche anzusehen und findet darin auch ein Stück Seife und eine Schere. Da geht ihm auf, wie schmutzig er ist. Er nimmt die beiden Gegenstände und schleicht zu einem Brunnen, um sich zu waschen und die verfilzten Haare abzuschneiden. Als er zurück kommt, umarmen sich die beiden innig, zu mehr kommt es nicht. Als Dinesh Ganga fragt, ob sie glücklich ist, gibt sie eine reservierte Antwort. Unvermittelt beginnt Dinesh zu weinen, erst jetzt kann er den ganzen Schmerz über den Verlust seiner Familie spüren und nach langer Zeit wieder einschlafen. Im Morgengrauen wird er von dem unheilvollen Grollen eines bevorstehenden Bombardements geweckt und Ganga ist verschwunden. Verzweifelt rennt er ins Lager, um sie zu suchen. Der Autor, der in Colombo aufgewachsen ist und auf Tamil und Englisch schreibt, hat mit seinem Debütroman großes Aufsehen erregt und den DSC Prize for South Asian Literature erhalten. Realistisch erzählt er von der Hölle des Lagerlebens, in dem die Menschen entweder den Verstand verlieren oder sich so verkrampfen, dass sie wie betäubt in einem permanenten Schockzustand dahindämmern. Dinesh verspürt keinen Hunger mehr und kann nicht schlafen. Er rebelliert auch nicht gegen sein Schicksal. Seine letzten Energiereserven setzt er dafür ein, den Verletzten beizustehen. Die Begegnung mit Ganga bedeutet erstmals nach langer Zeit die Möglichkeit von Nähe. Unendlich zart und behutsam erzählt der Autor, wie der Panzer der den jungen Mann umschlossen hat, langsam aufbricht. Die Schlüsselszene des Romans ist die Reinigung beim Brunnen. Danach traut sich Dinesh seine Frau zu streicheln und nach dem unvermuteten Tränenstrom kann er auch wieder einschlafen. Arudpragasam bringt seinen Protagonisten, der Natur, ja dem ganzen Universum eine mitfühlende, liebevolle Aufmerksamkeit entgegen. "Die Geschichte einer kurzen Ehe" wird schlicht und zugleich hochpoetisch erzählt und zeigt, dass auch inmitten einer grauenvollen Welt Humanität existiert. Es ist ein Buch, wie man es nur selten in die Hand bekommt und ein Schatz, der den Leser, die Leserin, zutiefst bereichert und berührt.
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Übersetzer/-in
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Die Geschichte einer kurzen Ehe
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